Der Anfang einer langen Tradition




Am 30. Juni 1959 fand das erste Speedwayrennen in Neubrandenburg statt.Das Bild links zeigt das Plakat, das von 1961 bis 1966 die Rennen im Harderstadion ankündigte. 36 Jahre später, am 14. Juli 1995 wurde das bisher letzte Rennen der Stahlschuhasse in Neubrandenburg veranstaltet. Die Stadt vergab das Gelände an andere Nutzer und ließ das Stadion abreißen. Eine Gruppe besonders Unverdrossener kämpft bis heute um ein neues Stadion und um die Wiedergeburt des Speedway in Neubrandenburg. Aus dieser Stadt kamen mit Jürgen Hehlert der erste und mit Mike Ott auch der letzte DDR-Meister. In den nachfolgenden Zeilen und Bildern ist vom Sportsfreund Wolfgang Hopf die Geschichte des Bahnsports in Geubrandenburg dokumentiert worden.  


Ein Beschluß des DTSB-Bezirksvorstandes beinhaltete 1957, daß im Günter-Harder-Stadion von Neubrandenburg eine Speedwayanlage errichtet werden soll. Der MC-Neubrandenburg, unter damaligem Vorsitz von Wolfgang Edel, gründete sich dann 1958. Bald gab es auch eine Sektion Speedway, die von Dieter Klinkenberg geleitet wurde. Um das Projekt voran zu treiben, fuhr man ins polnische Nachbarland, wo es damals 30 Speedwayanlagen gab. Großen Anteil bei der Umsetzung des Vorhabens hatte das damalige Bezirksleitungsmitglied Ulli Peters. Peters ging später nach Berlin.

Nach polnischem Vorbild

Der Bahnbau begann 1958, streng nach polnischem Vorbild. Die Bahnlänge von 340 Metern entsprach internationalem Niveau. Der Untergrund wurde vor der Schlackeaufbringung mit Zehntausenden Litern Ochsenblut verfestigt. Ein enormer Aufwand, der aber eine optimale Bindung mit der anschließenden Steinkohleschlackeschicht gewährleistete. Der Bau wurde zügig vorangetrieben, denn die damals bereits aktiven Fahrer Jürgen Hehlert, Peter Hehlert, Hans-Jürgen Fritz, Georg Matthies und Jürgen Mölle warteten gespannt darauf, endlich ihre eigene Anlage in Besitz nehmen zu können. Speedwayrennen gab es zu jener Zeit ausschließlich in Meißen, Stralsund und Brieske. Später kamen noch Rostock und Güstrow hinzu.


1959 hatte auch Neubrandenburg eine Anlage - und nach ihrer Fertigstellung konnten die Erbauer auf eine der “schönsten Speedwaybahnen Europas” stolz sein. Dies bestätigten viele prominante Fahrer, die in späteren Jahren in der Viertorestadt ihre Visitenkarte abgaben. Dann war es endlich soweit: Auf der glatten schwarzen 340-m-Piste mit den schönen Rängen und der im “englischen Stil” errichteten Tribüne fand das erste Speedwayrennen in der Geschichte Neubrandenburgs statt.


Am 30. Juni 1959 wurde um 14 Uhr der erste Wettbewerb mit internationaler Beteiligung gestartet. 12 000 Zuschauer kamen zu diesem Ereignis - und ihnen wurde sehenswerte Speedwaykost geboten. Das machte diesen Sport auf einen Schlag populär. Bei den folgenden Veranstaltungen bildeten immer 8 000 bis 10 000 Fans eine prächtige Kulisse. Sieger des ersten Rennens war der Pole Stanislaw Sochacki, der dem Feld eine sportliche Lektion erteilte.


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