Die Jahre 1960 bis 1964


Konkurrenz ohne Chance

Die Dinge nahmen in der Viertorestadt ihren Lauf.  Als 1962 eine Deutsche Einzelmeisterschaft ausgetragen wurde, erhielt das Harder-Stadion den Zuschlag für den Finallauf.Dies war auch eine Auszeichnung für die gute ehrenamtliche Arbeit, die der MC Neubrandenburg bis dahin geleistet hat. Gebhard Bohm war beispielsweise derjenige, der die unverwüstliche elektromagnetische Startanlage gemeinsam mit Siegfried Kaulmann baute. Eine Anlage, die in mehr als 300 Rennen kaum patzte.


Zu den Organisatoren der ersten Deutschen Speedwaymeisterschaft - so hieß sie damals - gehörten unter anderem auch Paul Owczarek, Werner Henke, Siegfried Radebold, Stefan Betger, Wilhem Beiersdorf, Egon Toebe und Joachim Deicken.


Am 30. September 1962 sahen dann 9000 Zuschauer, wie Jürgen Hehlert die Konkurrenz zermalmte . Mit 15 Punkten (Maximum) und den Vorlaufzählern aus Brieske, Meißen und Stralsund wurde er überlegen 1. Speedwaymeister für Neubrandenburg. Damit war der Speedway in der Viertorstadt zu einem leuchtenden Mosaikstein des Sports geworden. So nahm auch der Rat der Stadt aktiven Anteil an der Präsentation und unterstützte die Entwicklung mit aller Kraft.  Der damalige Bürgermeister Dr. Prix, stiftete dem Klub 1963 zwei brandneue Original-Speedwaymaschinen des Types ESO 500 (heute Jawa) aus Divisov bei Prag. Damit waren die Neubrandenburger materiell bestens ausgerüstet. Bereits 1964 errang Hans Jürgen Fritz auf einer dieser Maschinen den 3. Platz in der Meisterschaft.


Zuvor hatte es 1963 einen dritten Platz durch Jürgen Leffin in der Juniorenwertung gegeben. In diesem Jahr wurde auch offiziell damit begonnen, Bahnrekorde festzuhalten. Die erste Bestmarke über vier Runden wurde von Stanislaw Kubicek aus der CSSR markiert, der am 7. Oktober 1963 genau 71,20 Sekunden benötigte, was einem Schitt von 68, 77 km/h entsprach. Dieser Rekord hatte fast 5 Jahre lang Bestand. Erst am 30. März 1968 gab es durch den Einheimischen Jürgen Hehlert eine neue Bestzeit. Mit 70,1 sek. (69,84 km/h) trug er sich in die Protokolle ein.


15 000 Zuschauer dabei

Das attraktive Harder-Stadion und die Leistungen der Viertorestädter Fahrer strahlten international immer mehr aus. Und so wurde nach einem Antrag des ADMV 1964 ein Speedway-WM-Vorlauf nach Neubrandenburg vergeben.  Am 1. Mai, einem Freitag, gab es die bis dahin einmalige Kulisse von 15 000 Zuschauern, die dieses hochkarätige 20-Läufe-Spektakel verfolgen wollten. Zur Freude des Publikums mischten die beiden DDR-Asse Jürgen Hehlert und Jochen Dinse kräftig mit und wurden am Ende mit Platz 5 und 6 belohnt. Das war gleichbedeutend mit der Qualifikation zum Halbfinale nach Ufa. Im Laufe dieses Tages bezwang Hehlert dabei mit einem Fuß wirbelnden gebrochenem Stahlschuh den WM-Vierten von 1963, Boris Samorodow. Das Stadion tobte. Der Sieg ging schließlich an den Polen Pogorzelski.


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