1993
Ein
internationaler Knüller auf heimischem Boden wurde dann im März 1993
der II. Seat-Pokal, den Marvyn Cox mit Punktmaximum gewann. 3000
Zuschauer bejubelten dieses Spektakel, in dem Mike Ott als bester
Deutscher auf Rang 10 einkam. Bereits einen Tag später mußte man im
weit entfernten bayerischen Landshut um Bundesligapunkte kämpfen. Rang
2 hinter dem Gastgeber stand nach nächtlicher Fahrt für Ott, Mussehl,
P. Hehlert, Nicolas; B. Draeger und Pavel Karnac zu Buche.
Am
9. Oktober 1993 gab es dann einen Höhepunkt im Günter-HarderStadion,
der in der Speedway-Chronik ein besonderer Mosaikstein ist: Das Finale
der Deutschen Einzelmeisterschaft vergab die OMK (Oberste
Motorradsport-Kommission) nach Neubrandenburg. Und hier brannte vor
4500 Zuschauern buchstäblich die Luft, denn bereits im Lauf 4 konnte
Mike Ott den berühmten, mit deutscher Lizenz startenden Engländer John
Davis besiegen. Ott gab nur an Hartmut Balfanz und Marvyn Cox Punkte ab
und erzwang so ein Stechen gegen Gerd Riss, den er im Lauf 5. noch
besiegt hatte. Jetzt konnte der Bad Wurzacher den Spieß umdrehen und
sich die Vizemeisterschaft sichern. Mike Ott belegte einen
vielbejubelten 3. Platz. Herbert Mussehl auf Rang 7 sorgte ebenfalls
für einen erfolgreichen Neubrandenburger Speedway-Coup. Deutscher
Meister wurde der in Rülzheim lebende Marvyn Cox, der stets die
Zuschauergunst auf seiner Seite hatte.
1994 - Zwei
Teams im Rennen
Der
März 1994 hielt dann ein Jubiläum bereit, denn der III. Seat-Pokal war
gleichzeitig das insgesamt 325. Rennen. 3000 Zuschauer sahen wiederum
bei Wetterkapriolen einen Maximumsieg von Tommy Knudsen aus Dänemark.
Der Australier Jason Crump fuhr mit 65,91 Sek. = 78,87 km/h einen
phantastischen und gleichzeitig den letzten Bahnrekord.
Das 330.
Rennen um den Ostseepokal wurde dann im Juli 1994 eine sichere Beute
von Claes Ivarsson aus Vetlanda, der 4000 Zuschauer mitriß. Im August
1993 sorgten noch die Neubrandenburger Akteure mit Karnas, Ott,
Mussehl, Draeger, Hehlert und Nicolas für eine Bundesliga Sensation:
Beim Halbfinale in Neubrandenburg schaffte man hinter Olching Rang 2
und qualifizierte sich als erster Ost-Klub für ein Finale.
1994
starteten die Viertorestädter dann sogar mit zwei Teams, in der Super-
und in der Bundesliga. Dies war finanziell noch an der Grenze des
Machbaren, obwohl bereits Gerüchte um den Stadionabriß immer mehr die
Runde machten.
Die 94er Saison wurde trotzdem im Harderstadion vor 2000
Zuschauern würdig beendet.
Das
Finale der Deutschen
Juniorenmeisterschaft wurde
zu einem Mecklenburger Doppelerfolg durch
Sebastian Maag (15 Punkte) vor Mirko Wolter (14). Platz 3 holte sich
der Hesse Roberto Diener (11). Bester Einheimischer war seinerzeit
Christian Börst mit 10 Zählern auf Rang 6.

30.11.1994
- Die Zukunft des Stadions aus Sicht der Stadt Neubrandenburg
Der
"Vier Tore Blitz veröffentlichte am 30.11.1994 ein Gespräch mit dem
Cliunvorsitzenden zur Zukunft des Speedway-Stadions.
Die entsprechenden Ratsbeschlüsse der
Jahre 1991 bis 1995 der Stadtverordnetenversammlung sind hier zu finden

1995 - Ott
beendet Laufbahn
Obwohl
Mike Ott bei der Landesmeisterschaft nach einem schweren Sturz seine
Laufbahn beenden mußte, bestritt man trotzdem 1995 die letzte
Speedwaysaison im eigenen Stadion mit einer Superligamannschaft. Laut
Reglement durften pro Team zwei Ausländer starten, so daß fortan der
Deutsche Mannschaftsmeister zwar auf der Bahn, vorrangig aber über das
Portemonnaie entschieden wurde. Wer nicht hochkarätig einkaufen konnte,
der hatte auch kaum Chancen auf einen Finalplatz. So gelang es den
Neubrandenburgern immerhin, den Weltmeister von 1993, Sam Ermolenko aus
den USA, den Dänen Jan Staechman und später noch den Engländer Jeremy
Doncaster zu verpflichten. Während Staechman und Doncaster doch
standesgemäß punkteten, war Ermolenkos Auftritt beim Lauf der Gruppe 1
doch etwas enttäuschend, gerade was seine Leistungsbereitschaft betraf.
Beim 332. Rennen am 27. Mai 1995 blieb so vor 2000 Zuschauern nur der
dritte Rang hinter Neuenknick und Brokstedt.
Das
333. und vorletzte Rennen trug der MC Bergring Teterow im Harderstadion
aus. Der Tagessieg ging an die Bergringstädter nach Stechen gegen
Diedenbergen. Gollob bezwang dabei Gustavsson. Mit Fahrern aus sieben
Nationen und nochmals 2500 Zuschauern wurde das 334. Rennen als
allerletztes im Harderstadion am 14. Juli 1995 gestartet. Der letzte
Sieger hieß Rune Holta und kam aus Norwegen. Bei diesem Lauf um den
Ostseepokal verwies er Claes Ivarsson (S) und den Finnen Petri Kokko
auf die Plätze.
Die Zeit
ohne eigenes Stadion
1996
war man doch noch mit einer Bundesligamannschaft
auch ohne eigenes Stadion sehr erfolgreich. Aus finanziellen Gründen
konnte der Wiederaufstieg in die Superliga 1997 nicht wahrgenornmen
werden, obwohl der Sprung ins Oberhaus geschafft war.

Damit
ging eine fast 40jährige Tradition in Neubrandenburg zu Ende.
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